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Der Meister der Farbe

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Ein Gebäude wirkt nicht nur durch seine Form, sondern ebenso durch seine Farbe. Auch wenn sie erst ganz zum Schluss aufgetragen wird: Das Farbkonzept muss von Anfang an mitgedacht werden. Mit der Polychromie Architecturale schuf Le Corbusier eine Palette an Farben, die harmonisch aufeinander abgestimmt sind. Mit den Rollläden von Regazzi in der Polychromie Architecturale erweitern sich die Möglichkeiten der Farbgestaltung am Bau.

Le Corbusier meistert das Weiss durch die Farbe. Einmal sagt er, dass alle Häuser von Gesetzes wegen weiss sein sollten. Ein anderes Mal erinnert ihn ein rein weisses Haus an einen Sahnetopf. Ein strahlendes Sahneweiss sucht man in Le Corbusiers Architektur vergeblich; vielmehr findet sich Weiss in allen Schattierungen: ein kreidiges Elfenbeinweiss etwa oder Crèmeweiss. Weiss lässt den Baukörper aus seiner Umgebung hervortreten und unterstreicht die klaren Formen der modernen Architektur. Bauteile, die sich unterordnen sollen, setzt Le Corbusier in dunklen Farben ab. Gut nachzuvollziehen ist dieses Prinzip an der Villa Savoye in Poissy: Das nach hinten versetzte Erdgeschoss in Dunkelgrün verbindet sich mit der Vegetation und lässt dem Obergeschoss auch farblich den Vortritt. Das Gebäude wirkt, als wäre es allein von den Stützen getragen.

Wie von den Stützen allein getragen: Villa Savoye in Poissy

Als der Maler 1924 als Autodidakt in die Architektur einsteigt, integriert er von Anfang an Farbe in seinen Entwurf. Er sagt: «Die Farbe ist in der Architektur ein ebenso kräftiges Mittel wie der Grundriss und der Schnitt. Oder besser: die Polychromie, ein Bestandteil des Grundrisses und des Schnittes selbst.»1

Eminent architektonische Farben

Aber der Farbeinsatz in der Architektur ist ein anderer als in der Malerei. Grossflächig aufgetragen, hängt die Farbwirkung stark vom Tageslicht ab. Wetter, der Stand der Sonne und die Himmelsrichtung, nach der das Bauwerk ausgerichtet ist, verändern das Spiel des Lichts mit der Farbe. Le Corbusier experimentiert mit Pigmenten und Bindemitteln. Er will die Farben eruieren, die optimal am Gebäude wirken. Er bezeichnet sie als «eminent architektonisch».

Entwurfsskizze von Le Corbusier mit Farbstimmung

Der Auftrag des Basler Tapetenherstellers Salubra, eine Farbkollektion für Tapeten zusammenzustellen, kommt ihm dabei recht. Er bietet ihm die Möglichkeit, einen Teil seiner Palette zu normieren: «Zuallererst eliminierte ich die meisten Pigmentfarben. Zurück behielt ich ‹die edle Skala›: Weiss, Schwarz, Ultramarin, Blau, Töne des Englischgrün, Ockergelb, natürliche Sienaerde, ein Zinnoberrot, ein Karminrot, das Englischrot, die gebrannte Sienaerde. Und für jeden dieser Töne suchte ich – aus Sicht der Wand – die wirkungsvollsten Werte. […] Dies gemacht, hatte ich 43 Farbtöne. Ich hätte sicherlich noch mehr haben können, aber ich möchte mich nicht verzetteln.»2

Ein Werkzeug für die zielbewusste Arbeit

Die 43 Farben aus der Skala von 1931 lassen sich frei miteinander kombinieren: «Sie erscheinen mir als Werkzeug für genaue, zielbewusste Arbeit, welche erlaubt, der neuzeitlichen Wohnung eine streng architekturale, gleichzeitig aber die den tiefen Bedürfnissen des Einzelnen entsprechende Farbigkeit zu geben.»3

La Maison Roche: Schon in seinem ersten Werk von 1923 zeigt sich Le Corbusiers Vorliebe für Farben.

Le Corbusier setzt Farbe nie beliebig ein, sondern immer hinsichtlich der beabsichtigten Wirkung. Farbe gliedert den Raum, schafft Zusammenhalt zwischen Gebäudeteilen und löst Volumen auf. Da gibt es eine Rampe, deren Stabilität durch das kräftige Rotbraun optisch verstärkt wirkt; eine hellblaue Wand, die den Raum weiter werden lässt. Bunte Fensternischen färben das einfallende Licht, und farbige Glasbausteine bilden stimmungsvolle Akzente.

Die Loslösung der Farbe vom Objekt

Für den extravaganten Philips-Pavillon an der Weltausstellung 1958 in Brüssel experimentiert Le Corbusier mit einer multimedialen Installation aus Klang, Film und Foto, die in farbige Lichtbäder getaucht wird. Hier entmaterialisiert sich die Farbe und löst sich von der Wand. Damit erreicht er, was er beim Grundriss schon lange verfolgt: eine freie Bespielbarkeit der Gebäudehülle.

Die technischen Entwicklungen der 1950er- und 1960er-Jahre erweitern die Möglichkeiten am Bau. Le Corbusier lässt Gebäude aus Sichtbeton bauen und setzt Akzente in starken Grundfarben. Künstliche Farbpigmente treten an die Stelle der Naturfarben. Seine zweite Farbpalette für Salubra von 1959 fällt dementsprechend kräftiger aus. Und trotzdem lassen sich die 20 Farben nicht nur untereinander, sondern auch mit den Farben der ersten Palette kombinieren.

Dasjenige Gebäude, das seine späte Präferenz für kräftige Farben am besten verdeutlicht, ist sicherlich das Heidi Weber-Haus in Zürich. Die Aussenwände sind in weiss-bunte Quadrate unterteilt, innen wirken die natürlichen Materialien. Das Gebäude sieht er nicht mehr in seinem fertigen Zustand. Er stirbt 1965, zwei Jahre vor der Fertigstellung, die Jean Prouvé an seiner Stelle übernimmt.

Wiederbelebung der Farbpaletten

Heute vergibt die Les Couleurs Suisse AG unter dem Namen «Les Couleurs® Le Corbusier®» Lizenzen zur Nutzung der Polychromie Architecturale. Neben Wandfarben, Teppichböden, Fenster- und Türrahmen können Architektinnen und Planer die Premium-Rollläden von Regazzi in den Farben Le Corbusiers im Handel beziehen. Die Rollläden in den 63 Farbtönen bieten eine weitere Möglichkeit, Gebäudehülle und Innenräume gesamtheitlich und harmonisch zu gestalten – weil Farbe von innen heraus kommt.

Quellen:
1 lescouleurs.ch

2 Arthur Rüegg: LeCorbusier, Polychromie architecturale. Hrsg.: Arthur Rüegg. Birkenhäuser Verlag, 2016, ISBN 978-3-0356-0661-4

3 Das Werk: Architektur und Kunst = L'oeuvre : architecture et art. Band 18 (1931)/ ETH-Bibliothek Zürich, E-Periodica

 

Regazzi ist ein Lizenznehmer von Les Couleurs® Le Corbusier®. Les Couleurs AG ist der weltweit exklusive Lizenzgeber der Polychromie Architecturale – gewährt durch die Fondation Le Corbusier®. Les Couleurs® Le Corbusier® ist eine registrierte Marke der Les Couleurs Suisse AG.